13. LIPP-Symposium: Sprachvariation im europäischen Kontext Language Variation in Europe and Beyond
Kurzbeschreibung des Symposiums (9. bis 11. Juni 2010)
Sprachvariation als soziales und geographisches Phänomen findet auf allen sprachlichen Ebenen statt. Wurde zu Beginn der Dialektologie und auch der Soziolinguistik das Hauptaugenmerk auf lexikalische und phonetische Variation gelegt, dies jedoch meist am Rande der Systemlinguistik, so rückt heute zunehmend auch Variation in Phonologie, Morphologie und Syntax, aber auch auf der Diskursebene immer mehr ins Zentrum sprachwissenschaftlicher Untersuchungen. Dabei kommt gerade auch dem Nonstandard Bedeutung zu. Diese ergibt sich aus dem nicht gesteuerten Erstspracherwerb von Dialekten und Soziolekten, die ohne Reglementierungen und Normierungen als natürliche Sprachen einzuordnen sind. So sind Nonstandardsprachen als Sprachsysteme zu begreifen, die die kognitive Realität von Sprache in idealer Weise erkennen lassen. Zu dieser Gruppe sind neben Dialekten und Soziolekten auch Minderheitensprachen, die nicht oder nur teilweise standardisiert sind, und Ethnolekte zu zählen. Somit ist der Begriff der Nonstandardsprache in diesem Zusammenhang ein weiter. Allgemein gelten bisher vor allem die Standardvarietäten der europäischen Sprachen als äußerst gut erforscht. Für die Nonstandardvarietäten, die gerade in der Sprachtypologie oft ausgeklammert werden, kann dies jedoch nicht konstatiert werden. Dieser Umstand resultiert unter anderem daraus, dass vor allem Syntax und Morphologie der betreffenden Varietäten noch nicht sehr weit erforscht sind und Dialektologie bzw. Soziolinguistik und Sprachtypologie erst seit wenigen Jahren beginnen, sich anzunähern. Im Mittelpunkt dieses Symposium steht die Beschreibung und Analyse von Nonstandardsprachen in Europa aber auch von Varietäten (indo)europäischer Sprachen außerhalb Europas sowie von Kreol- und Pidginsprachen, die auf indoeuropäischen Sprachen basieren.
Gastvortragende
Prof. Lisa Davidson (Universität New York)
Prof. Annelies Häcki Buhofer (Universität Basel)
Prof. Bernd Kortman (Universität Freiburg)
Prof. Bernard Laks (Universität Paris 10)
Prof. Anthony Rowley (Bayerische Akademie der Wissenschaften)
Prof. Anneli Sarhimaa (Universität Mainz)
Organisationsteam
Conceição Cunha
Sylvia Jaki
Tabea Reiner
Ursula Stangel
Mit Unterstützung von
Prof. Thomas Krefeld
PD David Restle
Prof. Elena Skribnik
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- Symposiumsplakat (1 MByte)