16. LIPP-Symposium: Perzeptive Linguistik: Phonetik – Semantik – Variation
Kurzbeschreibung des Symposiums (25. - 26. November 2011)
Nachdem sich die Linguistik lange Zeit einseitig und nicht selten ausschließlich am Sprecher orientiert hat, erleben wir seit einigen Jahren die Emanzipation des Hörers: Zunächst in der perzeptiven Phonetik (z.B. kategoriale Wahrnehmung, intrinsische Lautstärke), dann auch in der kognitiven Semantik (z.B. Assoziationsprinzipien von Meta- pher und Metonymie: Similarität und Kontiguität; Gestalttheorie) und schließlich auch in der Varietätenlinguistik, wo Repräsentationen (d.h. Sprachbewusstsein) zunehmend systematisch mit experimentellen Daten kontrastiert werden. Ziel des Symposiums ist es, diese drei unterschiedlichen Felder sprachwissenschaftlicher Perzeptionsforschung – theoretisch und methodisch – zusammenzuführen. Im synchronen Fokus steht die wahr- nehmungsphysiologische und -psychologische Fundierung: Welche Sinne sind beteiligt (i.d.R. Sehsinn bei der Semantik vs. Hörsinn bei Phonetik und Varietätenlinguistik) und wie wirken sie zusammen (Synästhesie)? Diachron ist Perzeption eine der wichtigsten Quellen für Innovationen in der parole, die sich in der langue niederschlagen können. Neben der Auswirkung der Wahrnehmung auf die Sprache soll aber auch die entgegen- gesetzte Perspektive, die Auswirkung der Sprache auf die Wahrnehmung, nicht vergessen werden.
Gastvortragende
Thomas Krefeld
Elissa Pustka
Hans-Jörg Schmid
Liane Ströbel
Daniela Marzo
Anke Grutschus
Jurgis Skilters
Franziska Günther
Christoph Purschke
Felicitas Kleber
Conceição Cunha
Stephanie Niehoff
Noemi Piredda
Stefan Sassenberg
Gerald Bernhard
Alexander Werth
Organisation
Caroline Trautmann und die Geschäftsstelle des LIPP
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